Die Region Parkstad hat eine reiche Geschichte des Bergbaus, sowohl über als auch unter Tage. Seit dem frühen 20. Jahrhundert wird in der Region Silbersand abgebaut. Entdecken Sie einen einzigartigen Teil von Parkstad auf dieser 8 km langen Wander- oder Radroute! Lassen Sie sich an 8 beeindruckenden Rast- und Aussichtspunkten in wunderschöner Natur vorbeiführen und erfahren Sie mehr über die Rohstoffe unter Ihren Füßen.
Ruhe und Aussichtspunkte Unterwegs haben Sie Gelegenheit, über die Höhepunkte dieser Tour nachzudenken. Die Rast- und Aussichtspunkte nehmen in Aussehen und Form subtil Bezug auf die Maschinen, die beispielsweise zur Silbersandgewinnung benötigt wurden. Beim Bau wurden verschiedene originale Maschinenteile verwendet. Der industrielle Charakter der Aussichtspunkte bildet somit eine schöne und bleibende Erinnerung an den Mineralienabbau.
Die knapp 8 km lange Strecke kreuzt an zwei Punkten die Parkstad-Route, die ab Mitte 2024 fertiggestellt sein wird. Über die Knotenpunkte können Sie auch problemlos auf eine andere Radroute wechseln. Die Route ist auf dem Asphalt mit dem Steinbruchaufdruck ausgeschildert.
Entdecken Sie die unterirdischen Schätze von Parkstad
Parkstad Limburg ist reich an natürlichen Ressourcen. Neben Kies, Sand, Ton und Löss kommen in unterschiedlichen Tiefen des Bodens auch Kohle, Braunkohle und Silbersand vor. Vor allem in den letzten hundert Jahren wurde viel erreicht. Dafür wurde buchstäblich ganz Ost-Süd-Limburg komplett renoviert! Die Unebenheiten und Löcher in der Landschaft der Parkstad Limburg zeigen genau, wo die verschiedenen Rohstoffe abgebaut wurden oder noch werden und sind daher untrennbar mit dem industriellen Erbe der Region verbunden.
Silbersand: ein wichtiges Mineral
Silbersand, Quarzsand oder Weißsand ist ein feinkörniger, weißer und reiner Sand mit geringem Eisengehalt. In Limburg kommt Silbersand in der geologischen Ville-Formation (10–20 Millionen Jahre alt) aus dem Miozän vor; eine Zeit, als dieser Ort noch vollständig unter dem Wasser der Nordsee lag. Silbersand besteht fast ausschließlich aus Quarz (SiO2) und wird beispielsweise in der hochwertigen Glasindustrie und Feinkeramikindustrie als Rohstoff für Emaille und Porzellan verwendet. In der chemischen Industrie und in Gießereien wird Sand als Rohstoff für hitzebeständige Werkstoffe verwendet. Silbersand wird auch in elektronischen Anwendungen, Glasfasern, Solarzellen, Halbleitern, Reinigungsmitteln, Schleifmitteln und Klebstoffen verwendet.
Reich an Braunkohle
Im Boden dieser Gegend wechseln sich Silbersand mit Braunkohle und Steinkohle ab. Die Braunkohle besteht aus Pflanzenresten (Torf) und anderen organischen Bestandteilen, die über Jahrmillionen hohem Druck und Hitze ausgesetzt waren. Braunkohle enthält viel Schwefel, der beim Verbrennen von Braunkohle stinkt und außerdem schädlich für die Umwelt ist. In modernen Braunkohlekraftwerken wie in Deutschland werden Schwefelemissionen daher weitgehend herausgefiltert, sodass sie nicht in die Luft gelangen. Der CO2-Ausstoß bleibt jedoch deutlich höher als bei einem vergleichbaren Kraftwerk, das mit Kohle oder Gas betrieben wird.
Von der Braunkohle zur Steinkohle
Das dritte wichtige Mineral in diesem Gebiet ist die Kohle, die in der Erdzeit der Westfalen (vor etwa 300 Millionen Jahren, im Karbon) entstanden ist. Kohle entsteht, wenn Braunkohle über einen längeren Zeitraum höheren Drücken und Temperaturen ausgesetzt wird, und ist eine einigermaßen reine Form von Kohlenstoff. In den Kohlevorkommen sind manchmal noch die Abdrücke der fossilen Pflanzen und Bäume sichtbar, aus denen das Mineral stammt! Setzt man Kohle noch länger hohem Druck und hoher Temperatur aus, bilden sich nach und nach Anthrazit und schließlich Graphit. Bei noch höherem Druck könnten sogar Diamanten entstehen!